Kardinal Marx: "Erntehelfer am großen Reich Gottes"
Diakonenweihe von Marcus Lehmann
Marcus Lehmann, der den liturgischen Dienst in St. Michael koordiniert, ist am Samstag, 27. September, um 9 Uhr im Münchener Liebfrauendom von Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising, zum Diakon geweiht worden. Er empfing die Weihe zusammen mit vier weiteren Männern, Thomas Kirchmeier, Andreas Pitz, Andreas Poschinger und Wolfgang Rotzsche. Marcus Lehmann wird als Diakon im Hauptberuf arbeiten, die anderen vier werden den Dienst als Diakone mit Zivilberuf ausüben.
„Wir feiern heute ein Fest des Dankes: Danke, dass Sie ihre Berufung gehört und angenommen haben. Das ist ein Zeichen der Ermutigung in der heutigen Zeit“, sagte Kardinal Marx. In seiner Predigt verglich er die neuen Diakone mit „Erntehelfern am großen Reich Gottes“ und bat sie, insbesondere die Armen nicht zu vergessen. „Wenn die Armen keinen Platz haben, ist die Kirche auf einem falschen Weg“, unterstrich er. Die Diakone seien besonders gefordert, darauf zu achten und ihren Blick dafür zu schärfen. „Die Ernte ist groß“, sagte der Erzbischof, „wir brauchen Erntehelfer mit Sensibilität, Wachheit, Offenheit, Klugheit und Eifer.“
Die neuen Diakone bringen ihre vielfältigen Erfahrungen als Lehrer, Immobilienverwalter, Bankkaufmann, Hochschuldozent und Pressesprecher in ihren Dienst ein. Sie werden in ihren Gemeinden besonders für die Armen und Bedürftigen da sein. Ein besonderes Zeichen der Nächstenliebe: Die Kollekte ging an die Obdachlosenhilfe St. Bonifaz in München. Täglich werden dort annähernd 600 Menschen betreut und pro Woche 2000 Essen ausgegeben.
Marcus Lehmann (44), ledig, lebt in München und war als Immobilienverwalter tätig. Seit 2021 absolvierte er sein Gemeindepraktikum, ab 2023 sein Pastoralpraktikum in der Pfarrei Heilige Edith Stein in München. Als lediger Kandidat nimmt er die Zölibats-Verpflichtung auf sich und wird als Diakon im Hauptberuf im Pfarrverband Erdinger Moos seinen Dienst aufnehmen. In St. Michael koordiniert Herr Lehmann ehrenamtlich den Dienst der Lektorinnen und Lektoren sowie Kommunionhelfer.
Im Erzbistum München und Freising werden mit den fünf neuen Diakonen insgesamt 285 Ständige Diakone tätig sein. 116 von ihnen wirken als hauptberufliche Diakone, 50 als Diakone mit Zivilberuf. 119 Ständige Diakone sind bereits im Ruhestand, viele von ihnen unterstützen jedoch weiterhin in der Seelsorge. 18 weitere Männer befinden sich derzeit in Ausbildung und 2 im Aufnahmeverfahren. Das Zweite Vatikanische Konzil hatte die Diakonenweihe in den 1960er-Jahren als eigene Stufe des Weihesakramentes neben der Priester- und der Bischofsweihe erneuert. „Diakonos“ ist das griechische Wort für „der Dienende“. Diakone widmen sich neben ihren liturgischen Aufgaben vor allem dem Dienst am Menschen und der Sorge für Bedürftige. Insbesondere Diakone mit Zivilberuf sind auch in ihrer Arbeitsumgebung als Seelsorger präsent. (EOM/Fotos: Stefan Kiderle)