News - Du bist ein Gott, der mich sieht

Geistlicher Impuls Oktober 2025

Du bist ein Gott, der mich sieht

Zu wem gehen Sie, wenn Ihr Herz zu klein zu sein scheint für das Glück, das Sie gerade empfinden, für einen Schmerz, den es kaum auszuhalten vermag? 

Mir tut es gut, wenn jemand da ist, der oder die mir zuhört, der den Arm um mich legt, wenn ich traurig bin. Wenn ich mich freue, und niemand ist da, zu dem ich sagen kann: Schau mal, wie schön das ist, wird meine Freude schnell kleiner. Wir Menschen brauchen Menschen, um Freude zu teilen und das Leid miteinander zu tragen. Wir wissen auch: Unsere menschlichen Möglichkeiten, füreinander da zu sein, sind begrenzt. 

„Wohin soll ich mich wenden, wenn Gram und Schmerz mich drücken? Wem künd ich mein Entzücken, wenn freudig pocht mein Herz?“ Vielleicht kennen Sie dieses Lied (GL 145) und haben gleich die Melodie dazu im Ohr? Manchmal summe ich es vor mich hin und spüre, dass es mich tröstet: „Zu dir, zu dir, o Vater, komm ich in Freud und Leiden...“, heißt es im Liedtext aus Schuberts „Deutscher Messe“ weiter.

Denn es gibt einen, der hat uns gesagt: ICH BIN DER ICH BIN DA. Seiner Zusage dürfen wir trauen. Die Beterinnen und Beter in den Psalmen wenden sich ungeschminkt an Jahwe, der für sie da ist, vor den sie alles bringen, was sie bewegt, vertrauen darauf, dass er ihre Wut und ihre Zweifel aushält und sie immer wieder herausführt aus dem Dunkel. Sie haben erfahren: Er ist ein zugewandter Gott, vor dem auch wir weinen und klagen, schreien und jauchzen, schweigen und seufzen, singen und nach Worten suchen dürfen. Jede und jeder für sich und wir miteinander. Wenn wir gemeinsam beten, kann uns das tragen und stützen, verbinden, Hoffnung und Zuversicht geben. 

Mit Maria, der Mutter Jesu, ist uns eine Frau an die Seite gestellt, die uns Schwester und Mutter sein kann, die das Leben kennt in all seinen Facetten, die tiefe Freude und großes Leid erlebt und durchlebt hat. Sie muss tief in Gott verwurzelt gewesen sein, den sie im Magnificat lobt und als ihren Retter preist, dem sie zutraut, dass er die Verhältnisse umkehren kann, der heilt und aufrichtet, neues Leben verheißt – immer wieder.

Im Oktober, vielerorts Rosenkranzmonat genannt, bringen wir mit Maria unsere Anliegen miteinander vor Gott, der uns – so ermutigt Karl Rahner – geduldig zuhören wird, „ein ganzes Leben lang, bis wir ausgeredet haben, bis wir unser ganzes Leben ausgeredet haben. Und dann - wird er ein einziges Wort der Liebe sagen, aber er ist dieses Wort selbst.

Inge Höpfl


Montags im Oktober: Rosenkranzandachten im Hochchor

Mo, 06.10. 18:00 Rosenkranzandacht „Loben und danken“ (im Hochchor)

Mo, 13.10. 18:00 Rosenkranzandacht „In Gottes Schöpfung“ (im Hochchor)

Mo., 20.10. 18:00 Rosenkranzandacht „Um Frieden“ (im Hochchor)

Mo, 27.10. 18:00 Rosenkranzandacht „In unseren eigenen Sorgen und Anliegen“ (im Hochchor)