News - Ignatiusfest 2024

Neuer Provinzial Thomas Hollweck SJ in sein Amt eingeführt

Festliche Gottesdienste zum Ignatiusfest in St. Michael

Das diesjährige Ignatiusfest in St. Michael stand ganz im Zeichen des Amtswechsels des Provinzials der Jesuiten in Zentraleuropa. P. Thomas Hollweck SJ (57) tritt am 31. Juli 2024 die Nachfolge von P. Bernhard Bürgler SJ an. Im Festhochamt in St. Michael am Sonntag, 28. Juli, ließen Soli, Chor und Orchester St. Michael die Messe in f-Moll von Anton Bruckner erklingen. Im Anschluss war ein Empfang im Innenhof von St. Michael.

"Wir brauchen Brotvermehrung“, sagte Pater Hollweck in seiner Predigt zum Evangelium des Sonntags. Da sich so vieles in der Welt vermehre, was Leben zerstört und schadet, seien immer wieder neue Zugänge zu dem nötig, was stärkt, satt macht und Sinn gibt.

P. Hollweck, bislang Novizenmeister in Innsbruck, war nach einem internen Beratungs- und Entscheidungsprozess, in den alle Ordensmitglieder der Provinz eingebunden waren, im Januar 2024 vom Generaloberen der Jesuiten in Rom, P. Arturo Sosa SJ, zum Provinzial der Jesuiten in Zentraleuropa ernannt worden. P. Bürgler hatte die Zentraleuropäische Provinz seit ihrer Gründung im Jahr 2021 geleitet. Zur grenzüberschreitenden Provinz gehören die Jesuiten und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Schweden, Litauen und Lettland.

P. Thomas Hollweck SJ stammt aus Neumarkt i.d. Oberpfalz (Bayern) und studierte bereits vor seinem Eintritt in die Gesellschaft Jesu 1992 als Priesteramtskandidat der Diözese Eichstätt Theologie in Eichstätt und Rom. Nach dem Noviziat bei den Jesuiten war er als Hochschulseelsorger an der Hochschulgemeinde (KHG) in München tätig, gefolgt von einem Aufbaustudium in spiritueller Theologie in Madrid.

1998 kehrte er nach München zurück und wurde nach seiner Priesterweihe 1999 zweiter Hochschulpfarrer der KHG. 2003 wurde er zum Kirchlichen Assistenten der Gemeinschaft Christlichen Lebens (GCL) in Deutschland ernannt. 2009 wechselte Pater Hollweck als Spiritual und Priesterseelsorger ins Erzbistum Hamburg, wo er auch Superior der Jesuitenkommunität am Kleinen Michel wurde. 2010 bis 2015 beriet er als Konsultor den Provinzial der Deutschen Provinz der Jesuiten. 2015 wurde er zum Novizenmeister der Jesuiten in Nürnberg ernannt, mit Gründung der Zentraleuropäischen Provinz 2021 dann zu deren erstem Novizenmeister und Delegaten des Provinzials für Junge Menschen und Berufung.

P. Thomas Hollweck SJ sagt mit Blick auf die Gestaltung der Zukunft des Jesuitenordens: „Wir Jesuiten werden weniger und müssen uns realistisch fragen, wo und wie wir uns in Zukunft für die Menschen einbringen wollen und können. Wo und wie will Gott uns mitwirken lassen? Ich finde, wir dürfen mit einer starken Hoffnung in die Zukunft gehen. Ich lebe gern im Orden und bin zuversichtlich, dass auch weiterhin Menschen zu uns kommen und sich uns anschließen werden. Gleichzeitig gibt es immer mehr Frauen und Männer, die mit uns zusammenarbeiten und mit denen wir Jesuiten zusammenwirken. Das reicht von einem Koch bis hin zur Regionalbüroleiterin, von Exerzitienbegleiterinnen und Lehrern bis hin zu Klimaexperten. Manche üben einfach ihren Beruf aus und das sehr gut, andere sind bewusster auch in der ignatianischen Spiritualität verbunden. Dieses Miteinander und Zusammenwirken vieler Menschen mit unterschiedlichen Identifikationen wollen wir noch besser verstehen und gestalten. Wir sprechen heute immer mehr von einer gemeinsamen Sendung. Und ganz wunderbar wäre es, wenn wir zugleich so viel Luft haben oder bekommen und so viel Gottvertrauen, dass wir miteinander Neues überlegen und beginnen können oder es zumindest versuchen.“

Die Geschichte der Jesuitenkirche St. Michael in München ist eng mit dem Ordensgründer der Jesuiten verbunden. 1559 trafen die ersten Ordensmitglieder in der herzoglichen Residenzstadt ein, um im Auftrag von Albrecht V. eine Schule zu eröffnen. 1622 wurden zur Heiligsprechung des Ignatius zusammen mit Franz Xaver, einem seiner ersten Gefährten und Begründer der Jesuitenmissionen, die beiden Seitenaltäre, die einzigen Marmorsteinaltäre in St. Michael, unter dem Triumphbogen am Eingang des Chores aufgestellt. Auf dem Altarbild von Alessandro Scalzi (um 1590) ist Ignatius mit einem IHS-Signet mit Strahlenkranz dargestellt, um zu unterstreichen, dass die Mitglieder des Ordens als "Gefährten von Jesus" ("Gesellschaft Jesu") verstehen. In der linken Hand hält er die Ordenssatzungen mit dem Leitspruch: Ad maiorem Dei gloriam ("Alles zur größeren Ehre Gottes").

Die Predigt von P. Thomas Hollweck SJ beim Ignatiusfest (17. Sonntag i.J. - Joh 6, 1-15) können Sie als MP3-Datei downloaden.

Am eigentlichen Hochfest, Mittwoch, 31. Juli, dem Todestag des 1622 heiliggesprochenen Gründers der Gesellschaft Jesu, ist um 18:00 Uhr in St. Michael eine festliche Abendmesse mit Musik für Trompete und Orgel.

Wir wünschen ein gesegnetes Ignatiusfest und die besten Wünsche für eine fröhliche Sommerzeit!