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Orgelgeschichte Michaelsorgel

  • 1559 - Die ersten Jesuiten kommen auf Bitten Herzog Wilhelms V. nach München.
  • 1590 - Eine erste Orgel wird durch Anton Neuknecht in St. Michael aufgestellt. Es handelt sich um ein Instrument aus der Lorenzkiche am Altenhof. Die Neufassung des Gehäuses besorgt Melchior Lachmair.
     
  • 1597 - Die Fertigstellung der Michaelskirche gibt Anlass für den ersten echten Neubau einer Orgel für die Michaelskirche. Das Werk erbaut Urban Heusler.
     
  • 1697 - Zur ersten Zentenarfeier wird die erste Orgel abgetragen und durch einen Neubau von Johann Fux ersetzt. Den Prospektentwurf steuert ein Jesuitenbruder, Johann Hörmann, bei, der auch den Entwurf für die große Barockkanzel geliefert hat.
     
  • 1812 - Im bestehenden Gehäuse erneuert der Dinkelsbühler Orgelbauer Franz Joseph Reiner nach Vorgaben des damals berühmten Orgelvirtuosen und Orgeltheoretikers Abbé Vogler den inneren Pfeifen- und Technikbestand der Orgel.
     
  • 1896 - Durch den Münchener Orgelbauer Franz Borgias Maerz wird eine neue Orgel nach den klanglichen Vorgaben Joseph Gabriel Rheinbergers erbaut, welche durch ein großzügiges testamentarisches Legat dessen 1892 verstorbener Frau Franziska in Höhe von 20.000 Goldmark ermöglicht worden ist. Das Gehäuse von 1697 wird zwar wieder verwendet, in seinen Proportionen durch die nötigen Erweiterungen des Neubaus allerdings deutlich verändert.
  • 1944 - Am 22. November wird die Michaelskirche durch Sprengbomben schwer getroffen und auch die Maerz-Orgel von 1896 vollständig zerstört.
     
  • 1953 - Eine neue Emporenanlage, welche nicht in Entsprechung zur Langhausgliederung steht, wird eingebaut. Dort wird interimsweise ein kleines Positiv mit zwei Manualen und Pedal seitlich aufgestellt.
     
  • 1966 - Die Münchner Orgelbaufirma Schuster erbaut auf dieser Empore ein neues Orgelwerk mit insgesamt 3 Manualen und Pedal, wobei das Schwellwerk auf der ersten Seitennische im Langschiff seinen Platz findet.
     
  • 1982/83 - Im Rahmen der letzten Wiederherstellungsarbeiten an der Jesuitenkirche St. Michael wird die Volksaltarinsel weiter nach hinten verlegt, die Stuckierung ergänzt, die alte Emporenkonstruktion wiederhergestellt und auch – basierend auf dem Prospektentwurf des Jesuitenbruders Johann Hörmann aus dem Jahr 1697 – eine neue Orgel durch die Dillinger Orgelbaufirma Hubert Sandtner eingebaut.
     
  • 2006 - Es kommt zu ersten Überlegungen für eine Orgelsanierung und -erweiterung. Daraufhin folgen umfangreiche Beratungen mit den zuständigen Sachverständigen und namhaften Organisten der europäischen Konzertszene.
     
  • 2011 - Reorganisation und Erweiterung der Orgel um ein deutsches Schwellwerk durch die Orgelbaufirma Rieger aus Vorarlberg/Österreich (Einweihung 30.10.2011). Dabei wird der Prospekt des Jesuitenbruders Johann Hörmann aus dem 17. Jahrhundert beibehalten und ein Großteil des Pfeifenmaterials der Vorgängerorgel (Sandtner-Orgel 1982/83) wiederverwendet. Die heutige Rieger-Orgel ermöglicht eine stilgerechte Interpretation eines sehr breiten Spektrums an Orgelmusik und liefert eine ideale Ausgangsbasis für anspruchsvolle Improvisationen.


    Frank Höndgen

Disposition (Rieger-Orgelbau GmbH, 2011)

  Hauptwerk - II. MAN.
1. Praestant 16'
2. Principal I 8'
3. Principal II 8'
4. Gamba 8'
5. Flûte harm. 8'
6. Gedackt 8'
7. Octave 4'
8. Blockflöte 4'
9. Quinte 2 2/3'
10. Octave 2'
11. Mixtur V
12. Cimbel III
13. Cornet 8'
14. Trompete 16'
15. Trompete 8'
  Rückpositiv - I. MAN.
16. Principal 8'
17. Rohrged. 8'
18. Quintade 8'
19. Octave 4'
20. Rohrflöte 4'
21. Quinte 2 2/3'
22. Octave 2'
23. Terz 1 3/5'
24. Larigot 1 1/3'
25. Scharff IV-V
26. Trichterregal 8'
27. Cromorne 8'
  Tremulant  
     
     
  Récit III. - MAN.
28. Bourdon 16'
29. Montre 8'
30. Flûte harm. 8'
31. Bourdon 8'
32. Gambe 8'
33. Voix Céleste 8'
34. Octave 4'
35. Flûte trav. 4'
36. Viola 4'
37. Nasard 2 2/3'
38. Quarte de Nasard 2'
39. Tierce 1 3/5'
40. Sifflet 1'
41. Fourniture V
42. Basson 16'
43. Trompette h. 8'
44. Hautbois 8'
45. Clairon h. 4'
  Tremulant  
  Schwellwerk - IV. MAN.
46. Viola 16'
47. Doppelflöte 8'
48. Gemshorn 8'
49. Salicional 8'
50. Aeoline 8'
51. Unda maris 8'
52. Liebl. Gedackt 8'
53. Holzflöte 4'
54. Dolce 4'
55. Flöte 2'
56. Harm. aeth. III-V
57. Trompete 8'
58. Klarinette 8'
59. Vox humana 8'
  Tremulant  
     
  Solo - IV. MAN.
60. Tuba mirabilis 8'
61. Tuba sonora 8'


  Pedal  
62. Untersatz 32'
63. Principal 16'
64. Subbass 16'
65. Violon 16'
66. Quinte 10 2/3'
67. Octave 8'
68. Violoncell 8'
69. Bourdon 8'
70. Octave 4'
71. Hintersatz IV-V
72. Bombarde 32'
73. Posaune 16'
74. Trompete 8'
75. Clairon 4'
Koppeln  
I/II, III/II, III/I, I/P, II/P, III/P
Koppeln el.

IV/I, IV/II, IV/III, IV/P

Solozungen 16' Man., 4' Pedal,
8' ab für Pedal

Spielhilfen

- Rieger Setzersystem:
- 10 Benutzer mit je 1000 Kombinationen mit je 3 Inserts
- Titel- und Konzertmodus
- 4 Crescendi - einstellbar
- freie Manualzuteilung für Solozungen
- Sequenzschaltung
- Kopierfunktion
- Sostenuto IV
- Sostenuto+ IV
- Wiederholungsfunktion
- Werkabsteller
- Generalabsteller

Tonumfang
Manual C - a3
Pedal C - f1

Michaelsorganist Peter Kofler

Der in Bozen geborene Organist und Cembalist Peter Kofler (*1979) erhielt seine erste musikalische Ausbildung am dortigen Konservatorium „Claudio Monteverdi“. In München studierte er Orgel und Kirchenmusik bei Harald Feller sowie Cembalo bei Christine Schornsheim. Peter Kofler spielt unter namhaften Dirigenten wie Mariss Jansons, Franz Welser-Möst, Bernhard Haitink, Riccardo Muti, Daniel Harding, Esa-Pekka Salonen, Giovanni Antonini und Thomas Hengelbrock. Er ist Gründungsmitglied und Cembalist des Barockorchesters „L‘ Accademia Giocosa“.


Münchner Orgelherbst

Internationales Orgelfestival in St. Michael