Abschied von P. Andreas Batlogg SJ
Da capo: Adieu!
Als ich den Impuls „Adieu“ (November 2021) veröffentlichte, meinten manche, die den Text nur überflogen hatten: Er geht! Dabei habe ich seinerzeit nur daran erinnert, dass dieser im süddeutschen Raum und in Österreich noch vertraute Abschiedsgruß „Gott befohlen“ heißt.
Nun ist es aber wirklich soweit: Es ist genug. Im Juni 2000 bin ich, nach meiner Promotion in Innsbruck, nach München gekommen – ins Schriftstellerhaus der deutschen Jesuiten, das wir im Herbst 2003 aufgeben mussten und wo ich bereits 1987/88 ein Praktikum gemacht hatte. Nun sind es (abzüglich elf Monate in den USA 2004/05) fast 25 Jahre in der bayerischen Landeshauptstadt geworden. Ein Vierteljahrhundert also – das reicht. Ich will, mit 62, noch einmal aufbrechen.
Von 2006 bis 2008 gehörte ich schon einmal der Jesuitenkommunität von St. Michael an, von wo aus ich zur Arbeit bei den „Stimmen der Zeit“, mittlerweile in der Kaulbachstraße, pendelte. Im April 2014 kam ich erneut hierher. Nachdem ich Chemo- und Strahlentherapie und meine Operationen hinter mich gebracht hatte, erhielt ich im Herbst 2019 einen offiziellen Platz im Seelsorgeteam, übergangsweise für drei Jahre auch bei der „Glaubensorientierung“. St. Michael ist ein großartiger spiritueller Ort, an dem Liturgie, Musik, Seelsorge, Begegnung auf einzigartige Weise zusammenspielen können. Als Citykirche an der Flaniermeile zwischen Stachus und Marienplatz bieten sich hier einmalige Chancen. Ich war gern hier.
Jetzt ist es, auf eigenen Wunsch, Zeit für einen Wechsel. Mit dem Schweizer Schriftsteller Adolf Muschg: „Was zählt: dass ich dankbar bleibe.“ Nach einer Türkeireise zu Konzilsorten (u.a. Nizäa/İznik) kehre ich am 19. Mai nach Österreich zurück. Ein Werbeslogan lautet: „Wien ist anders“. Für manche beginnt hier der Balkan. Wien statt München: Dort werde ich nach einer Sabbatzeit ab 1. Oktober, neben meiner Tätigkeit als Autor und Publizist sowie als Kommentator für den ORF, dem Kirchenrektor der Jesuitenkirche (unweit des Stephansdoms) zuarbeiten. Zufall oder nicht: P. Gustav Schörghofer SJ war 1993 mein Primizprediger. Also: Adieu!
P. Andreas R. Batlogg SJ
P. Andreas R. Batlogg SJ wird nach 25 Jahren in München – davon 11 in Sankt Michael – am Weißen Sonntag, 27. April 2025, im Hochamt um 10 Uhr in Sankt Michael verabschiedet und zieht nach Wien I um. Er wird dort als Seelsorger in der Jesuitenkirche mitarbeiten und weiterhin als Buchautor und Publizist tätig sein.