2021 war kein einfaches Jahr. Corona ist noch lange nicht vor - bei, und in Kirche und Gesellschaft steigen die Spannungen und Polarisierungen.

Angesichts all dessen hat Papst Franziskus die Kirche weltweit auf einen zweijährigen synodalen Weg geschickt mit dem Ziel, neues Vertrauen herzustellen, Gespräche und den Dialog mit der breiten Bevölkerung zu suchen. Dies sei das, was Gott sich von der Kirche des dritten Jahrtausends erwarte: „Wir gehen einen Weg des gegenseitigen Zuhörens und des Hörens auf den Heiligen Geist, des Diskutierens und auch des Diskutierens mit dem Heiligen Geist, was eine Form des Betens ist.“ Der Papst will keine andere Kirche, sondern eine Kirche, „die anders ist“, die sich unterscheidet.

Der Beginn des neuen Jahres bietet dazu eine gute Chance neu anzufangen – auch in St. Michael. Wir tun dies, indem wir gemeinsam das Wort Gottes vernehmen und dann einander, vor allem auch den Ausgegrenzten, zuhören und die Zeichen der Zeit erkennen. Gemeinschaft, Teilhabe und Sendung - vielleicht können diese drei Überschriften für den synodalen Weg auch für uns einen Weg weisen.

Wie können wir das gemeinsame Priestertum aller Getauften bei uns mehr zur Geltung bringen? Wie gelingt es uns, wieder näher bei den Menschen sein? Und wie erreichen wir all jene, die nicht mehr kommen? Wie lassen wir uns von der Vielfalt der Perspektiven bereichern? Wenn wir beim Ringen um Antworten auf diese drängenden Fragen respektvoll und wertschätzend miteinander umgehen, wird dies ausstrahlen. Vor allem wenn wir lernen, Kritik zu hören und zu akzeptieren und uns selbst auf diese Weise zu verändern. Wo Gottes Geist weht, dürfen wir jedenfalls mit Überraschungen rechnen.

Ich wünsche uns allen, dass uns das fleischgewordene Wort Gottes 2022 immer mehr verwandelt. Damit wir Gottes Herrlichkeit widerspiegeln, dessen Freude es ist, bei uns zu sein.

P. Martin Stark SJ
Stv. Kirchenrektor

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