News - Und Gott sah, dass es gut war
Geistlicher Impuls August 2025

Und Gott sah, dass es gut war

Als Kind habe ich es geliebt, auf einer Wiese oder im Moos in einer Waldlichtung auf dem Rücken zu liegen und nach oben zu schauen: wie die Blätter sich bewegten, die Wolken vorbeizogen…
Nach der Staroperation vor einigen Jahren das große Staunen: wie viele verschiedene Arten von Grün es gibt! Ich konnte mich nicht satt sehen bei Spaziergängen und Wanderungen, wenn das Licht ständig neu die Farben heller oder dunkler erscheinen ließ, wenn das Laub im Abendlicht leuchtete.

Als ich vor ein paar Tagen im Garten saß und wieder nach oben schaute in das Blätterdach, wieder Staunen über einen Schöpfer, der eine so unendlich große Vielfalt geschaffen hatte! Und nicht nur bei den Blättern: wie viele unterschiedliche Blumen, Pflanzen, Tiere gibt es – und wie unterschiedlich viele Menschen. Wie sehr muss Gott diese Vielfalt und Buntheit lieben! Und:Alles passt zusammen, hellgrüne Blätter neben dunkel-
grünen und rötlich grünen, gezackte neben herzförmigen, schmale neben breiten oder gefiederten.

Sollte es nicht bei Menschen genauso sein? Dass sie zusammenpassen, nebeneinander und miteinander leben, mit unterschiedlichem Aussehen und Fähigkeiten, von denen jede und jeder eine kleine Facette des Schöpfers widerspiegelt und wir so miteinander ein großes Abbild von Seiner Größe und Schönheit bilden?

Ja, es ist schwierig, es gibt so viel, was dieses Bild stört und immer wieder fast zu zerstören scheint. So nahe die Frage: Dürfen wir uns freuen? Ist Staunen noch angebracht angesichts von
so viel Zerstörung, Krieg und Gewalt? Unbedingt.

Staunen ist der Anfang. Staunen öffnet die Augen. Sich freuen hilft zu vertrauen, die Hoffnung nicht zu verlieren und sich immer wieder
neu einzusetzen für Respekt, Frieden,Gerechtigkeit.

(Nicht nur) ein Sommer-Gebet: Herr, lehre uns Staunen!

Inge Höpfl