Impuls Monatsanzeiger Januar 2025
Pilger der Hoffnung
„Möge die Gnade des Jubiläums in uns Pilgern der Hoffnung die Sehnsucht nach den himmlischen Gütern erwecken.“ So betet Papst Franziskus im Jubiläumsgebet für das Heilige Jahr 2025. „Pilger der Hoffnung“ – so das Motto dieses Jubiläums – steht nun auch über dem Beginn dieses neuen Jahres bei uns. Unser Erzbischof hat St. Michael zu einer der Jubiläumskirchen im Erzbistum ernannt.
Dass es nicht immer leicht ist, hoffnungsvoll und hoffnungsfroh zu bleiben, auch wenn wir uns fest im Glauben verankern, erfahren wir wohl alle: die Kriege in der Welt, die Armut und die Zerstörung der Schöpfung, aber auch der Streit in unserer Kirche und nicht zuletzt das Scheitern, Unrecht und Leid im eigenen Leben sind schwere Lasten auf unserer Pilgerschaft.
Als Pilgernde sind wir berufen, nicht auf der Stelle stehen zu bleiben, sondern unser Leben zu verstehen als Weg in die Arme Gottes. Mit diesem Ziel vor Augen kann uns die Hoffnung niemals ausgehen. Wir schreiten voran „in zuversichtlicher Erwartung des neuen Himmels und der neuen Erde, wenn die Mächte des Bösen besiegt sein werden“, so noch einmal der Papst.
Die Einladung zur Beichte wird in St. Michael groß geschrieben. Auch wenn die Möglichkeit zum Empfang des Jubiläumsablasses bei manchen Befremden hervorruft - die Kirche versteht sich als Solidargemeinschaft, in der einer für den anderen einsteht. Natürlich müssen wir sehr vorsichtig vom Nachlass der Sündenstrafen sprechen. Aber dass jede Verletzung Spuren oder gar Narben hinterlässt, kann jeder nachvollziehen, der eine gescheiterte Beziehung erlebt hat. Auch am Grab eines geliebten Menschen erkennen wir manchmal schmerzlich, was „offen geblieben“ und nicht mehr „heilbar“ ist. Hier setzt das Gebet der Schicksalsgemeinschaft über den Tod hinaus an. Oder wie es Papst Franziskus ausdrückt: „Niemand rettet sich selbst!“
Papst Franziskus betont den Dreischritt von „Gebet, Buße und guten Werke“ und fügt für das Heilige Jahr 2025 auch den Verzicht auf sinnlose Zerstreuung hinzu – gerade in Zeiten von Fake News und Hassbotschaften ein ganz konkretes Heilmittel. Ziel bleibt ein Mehr an Glaube, Hoffnung und Liebe.
Für die Schritte Ihrer Pilgerschaft im Jubiläumsjahr wünsche ich Ihnen ansteckende Hoffnung!
P. Martin Stark SJ
Kirchenrektor