Kreuzkapelle
Die Kreuzkapelle galt als der heiligste Raum von St. Michael, denn sie bewahrte neben anderen kostbaren Reliquien ein Holzstückchen vom Kreuz Christi. Auf die Verehrung des Hl. Kreuzes ist der ganze Raum ausgerichtet, was vor allem im Altarbild des Hans von Aachen (1552 – 1615) zum Ausdruck kommt. Die Figuren am Bogen zum Altarraum stellen Jesus als Vir dolorum, als Mann der Schmerzen, und seine Mutter Maria als Mater Dolorosa, als schmerzensreiche Mutter, dar. In den Wandnischen stehen die Figuren der heiligen Katharina und der heiligen Barbara.
Baugeschichte
Herzog Wilhelm V. übernahm 1579 die Regierung in Bayern. Schon der Gründer Jesuitenordens, Ignatius von Loyola hatte kurz vor seinem Tod (1556) der Errichtung einer Jesuitenschule in der Residenzstadt München zugestimmt. Für Herzog Wilhelm, von Jesuiten erzogen, war die Renaissance mit dem Humanismus die Kunstform, um Bayern im katholischen Geist zu prägen.