News - Einladend Kirche sein
Impuls Juli/August 2023

Einladend Kirche sein


Dass wir in Gesellschaft und Kirche derzeit radikale Veränderungen erleben, ist wohl eine Binsenwahrheit. Auch an St. Michael gehen diese Veränderungen nicht spurlos vorbei, und oft fehlt jemand in der Kirchenbank rechts und links von mir. Weil wir als Christinnen und Christen davon überzeugt sind, dass Gott uns zum „Leben in Fülle“ (vgl. Joh 10,10) beruft, also zu „erfülltem Leben“, müssen wir immer wieder neu fragen, wie wir in Zukunft Kirche sein wollen.

Seit fast einem Jahr hat sich nach einer Pastoralklausur eine siebenköpfige Gruppe mit einem Auftrag des Provinzials zu den „Grundlagen“ von St. Michael erste Gedanken gemacht und Vorstellungen entwickelt, wie eine gemeinsame Vision und klare Zielsetzungen die Haltungen und Grundeinstellungen prägen können, sodass unsere Gottesdienste einladend wirken, dass wir als Kirche mitten in der Innenstadt Gastfreundlichkeit ausstrahlen und unseren großartigen Kirchenraum für Besucher offenhalten, dass wir Kontakt und Gesprächsmöglichkeit anbieten und verstehbar unseren Glauben bezeugen und von Gottes Wirken in dieser Welt und für diese Welt erzählen. Klar ist, dass es dabei nicht um schöne Worte geht, sondern um konkretes gemeinsames Tun, um „den Seelen zu helfen“ (Ignatius v. Loyola). Die Arbeit an einem „Leitbild“ wird darin bestehen, dies in den verschiedenen Gruppen und Diensten konkret und lebendig werden zu lassen.

Kirche sein können wir nur gemeinsam, und deshalb braucht der Kirchenrektor von St. Michael Beratung und Unterstützung bei der Entscheidungsfindung. Wie es für die finanziellen und administrativen Dinge unsererer Kirchenstiftung eine „Kirchenverwaltung“ gibt, so soll künftig ein „Pastoralrat“ das Ganze der Pastoral von Kirche und Zentrum im Blick haben und die verschiedenen Aktivitäten reflektieren und weiterentwickeln. Die Mitglieder werden im Sommer ernannt werden.

Es ist unsere Berufung, als Kirche gastfreundlich und einladend zu sein – übrigens nicht nur für die Menschen auf der Neuhauser Straße. Denn: „Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an“, sagt der zu uns, der bei uns eintreten und mit uns Mahl halten will.

P. Martin Stark SJ,  Kirchenrektor