Geistlicher Impuls September 2022
Zurück an die Arbeit
Das Ende der Ferien naht. Für die einen geht eine ruhigere Zeit zu Ende, für die anderen lässt der Arbeitsdruck der Hochsaison nach. Mancher mag es bedauern, andere – vor allem Alleinerziehende – sind froh, wenn Schule und Betreuung wieder Entlastung in den Alltag bringen.
Begleitet vom Abklingen der hohen Temperaturen verbinde ich mit dem September ein „Zurück an die Arbeit“ – Gefühl. Und damit meine ich nicht nur berufliche Tätigkeiten, sondern eine umfassende Rückkehr des Alltags und von allem, was davon über den Sommer ausgesetzt war.
Danken wir doch in diesen Wochen in unseren Gottesdiensten und in unserem Beten unserem Gott für alle Momente, die uns Erholung und Entspannung geschenkt haben; auch für die Zeiten, in denen wir wacher und aufmerksamer waren als sonst: Für die Menschen um uns, für uns selbst und auch für IHN.
Und lassen Sie uns dabei auch die Menschen unter uns nicht vergessen, die sich nach Erholung und Ruhe, nach Frieden sehnen, und deren Wunsch weiter unerfüllt bleibt: Weil sie sich jemandem oder etwas verpflichtet fühlen, oder einfach, weil das Geld nicht reicht. Ich denke an die aus der Ukraine geflüchteten Kinder, die zähe Tage in unseren Unterkünften verbringen.
Im Matthäus-Evangelium lässt der Auferstandene den Aposteln ausrichten: „sie sollen nach Galiläa gehen, und dort werden sie mich sehen.“ Er schickt sie zurück an den Ort des Alltags, des Broterwerbs und der täglichen Pflicht und Verantwortung – „zurück an die Arbeit“. Das steht jetzt auch für viele von uns wieder an. Aber: Alltag mit der Verheißung seiner Gegenwart. Und dass die Erfahrung dieser Gegenwart den früheren Alltag der Apostel kräftig durcheinandergebracht hat – das kann auch uns neugierig machen, was Gott noch in unserem Alltag wirken will.
P. Axel Bödefeld SJ