Buchpräsentation mit P. Markus Inama SJ am 1. Februar 2023
Die Welt zum Guten verändern
Volles Haus im Michaelssaal: „Einen Atemzug über mich hinaus. Mein Weg zu den Jesuiten und in die Sozialarbeit“, so heißt das Buch von P. Markus Inama SJ, das P. Andreas Batlogg SJ im Gespräch mit dem Autor vorstellte. Viele Charaktere zusammenbringen, so sieht der österreichische Jesuit seine Hauptaufgabe als Oberer in Wien, etwas, was er bereits in der Jugendarbeit gelernt hat. Für junge Jesuiten in der Ausbildung fühlt er sich als eine Art Flugbegleiter. Lernen ist ein Wort, das er ohnehin oft benutzt, und er spricht vom Rollentausch, dass es auch in der Kirche gut wäre, bereit zu sein, auch einmal eine andere Rolle zu übernehmen. Herz und Hirn zusammenbringen, so bezeichnet er die Spiritualität des Ordens. Sein großer Traum ist, anders oder alternativ zu leben.
„Lauf nicht davon!“, schrieb ein befreundeter Priester an den jungen Mann, der nach seiner Bestimmung suchte. Die Sehnsucht nach Freiheit ließ den jungen Markus Inama, geb. 1962 in Vorarlberg, 1983 für ein Jahr nach Amerika, dem Land seiner Träume, aufbrechen. Zahlreiche Erfahrungen mit Menschen am Rande der Gesellschaft prägten und begleiteten ihn auf seiner spirituellen Suche.
Nach der Rückkehr und einigen „Zwischenstopps“ führte ihn sein Weg in eine Obdachloseneinrichtung in Wien, wo er die Jesuiten kennenlernte. Mit 25 Jahren trat er 1987 in den Orden ein. Die Jahre der Ausbildung und die ersten Einsätze forderten ihn heraus.
Er war an sozialen Brennpunkten tätig und arbeitete mit Menschen, die auf der Straße lebten, die keinen Ort mehr hatten, wo sie hingehen konnten. „Ich versuchte mich in ihre Situation hineinzuversetzen. Das erschütterte mich.“ Für seinen letzten Ausbildungsabschnitt brach er nach Australien auf, wo sich neue Perspektiven auf seinem Lebensweg ergaben. Er ging nach Bulgarien und baute dort ein Sozialprojekt für Kinder und Jugendliche auf. Heute ist der Jesuit bekannt für seinen Einsatz für Straßenkinder in Bulgarien im Rahmen von Sozialprojekten der internationalen Hilfsorganisation CONCORDIA.
Mit seinem 2022 im Tyrolia-Verlag erschienenen Buch (ISBN 978-3-7022-4065-3) ermutigt P. Markus Inama SJ Menschen auf der Suche nach ihrem persönlichen Weg, gibt Einblicke in ein für den Mainstream eher ungewöhnliches Leben und motiviert, sich den – im weitesten Sinn – Fragen der eigenen Berufung zu stellen.
P. Markus Inama SJ wurde 1962 in Vorarlberg geboren. Er war als Leiter eines Obdachlosenheims in Wien tätig. 1987 trat er in den Jesuitenorden ein. Von 1995 bis 2008 arbeitete er im Bereich der offenen Jugendarbeit in Wien und Innsbruck. Danach übersiedelte er nach Bulgarien und engagierte sich in Sofia im Rahmen der CONCORDIA-Sozialprojekte für Kinder und Jugendliche, die auf der Straße und in Armenvierteln lebten. Seit 2009 ist er Mitglied des Vorstands von CONCORDIA-Sozialprojekte. Von 2012 bis 2018 war er Rektor des Jesuitenkollegs in Innsbruck und seither ist er Superior der Jesuiten in Wien. Seit 2022 ist er Ausbildungsdelegat der Provinz, außerdem stellvertretender Rektor der Jesuitenkirche in Wien.
