News - Flüchtlinge

P. Martin Stark SJ: Als Kirche Verantwortung übernehmen für Flüchtlinge

Die Bedeutung der Flüchtlingsarbeit für Gemeinden

Als Christinnen und Christen können wir an Menschen in Not nicht wie der Priester und Levit im Gleichnis vom barmherzigen Samariter achselzuckend vorbeigehen. Sondern wir sind ihnen verbunden. Sie sind Gottes Ebenbilder wie wir. Als Kirche müssen wir Verantwortung übernehmen und Partei ergreifen: für Flüchtlinge und Asylsuchende, die unter uns leben, aber auch für alle, die keine Chance auf ein Asylverfahren haben.

Eine Kirchengemeinde kann – jenseits von finanziellen Zuwendungen – eine ganze Menge tun, um Flüchtlinge zu unterstützen: über die Möglichkeit von Kirchenasyl nachdenken und sie umsetzen, Wohnraum anbieten, Essen, Gespräche, Gebet, Deutschunterricht. Steigende Flüchtlingszahlen und die Herausforderungen in den Kommunen, etwa bei der Unterbringung von Geflüchteten, werden gerade in Bayern oftmals als Vorwand benutzt, um rhetorisch zu zündeln und Ängste zu schüren. Tatsächlich kann man den Ängsten und Sorgen nur mit Offenheit und Transparenz begegnen und indem man ganz konkret Lösungen sucht, damit Menschen sich integrieren und auf eigenen Beinen stehen können.

Leider ist Flucht heute zum Triggerthema geworden. Rechtspopulismus ist hoffähig geworden, und die Fremdenfeindlichkeit hat zugenommen. Die Bereitschaft, Hass zu zeigen, ist gestiegen, der Nährboden für Rassismus ist größer geworden. Dabei müsste eigentlich dringend darüber gesprochen werden, warum Migration gut für uns ist und wir Zuwanderung brauchen. Eigentlich müssten wir viel über den Reichtum der  Migranten für unser Land und für uns sprechen. Beim JRS hat mich immer beeindruckt, dass die konkrete Hilfe und die persönliche Begleitung von Geflüchteten, auch in rechtlichen Fragen, verbunden ist mit einer politischen Analyse und Wortmeldung für den Gesetzgeber und die Behörden.

Viele Menschen werfen in St. Michael Geld in unseren „Antonius-Opferstock“, weil sie wissen, dass wir daraus soziale Zwecke unterstützen. Mir persönlich ist es wichtig, dass wir auch die Arbeit des Jesuiten-Flüchtlingsdienst (Jesuit Refugee Service JRS) unterstützen. Deswegen habe ich unserer Kirchenverwaltung die Hilfe für den JRS vorgeschlagen.

P. Martin Stark SJ
Kirchenrektor

Antonius von Padua ist einer der populärsten Heiligen, und viele Gläubige setzen großes Vertrauen auf seine Fürsprache.

Auf unserem Antonius-Bild neben der Ursula-Kapelle ist er dargestellt mit dem Jesuskind auf dem Arm. Traditionell ist das Geld, das in den Opferstock davor hineingeworfen wird, für die Armen bestimmt. Aus den Einnahmen der vergangenen Jahre unterstützt die Kirchenstiftung soziale Projekte.