Maria Magdalena unter dem Kreuz von Hans Reichle (um 1565), Foto: Anton Brandl.
Auf Christus schauen!
Unsere Zeitumstände sind bedrückend: Die Pandemie will nicht enden, der Krieg in der Ukraine konfrontiert uns mit Bildern des Schreckens. Wenn wir nur auf das Schlimme starren, hat es uns schon in den Bann gezogen. Unser Blick muss zwar der Realität standhalten, doch sollten wir das aus der Kraft Christi tun. Schauen wir deshalb auf IHN, der bewusst und freiwillig den Weg nach Jerusalem gegangen ist!
Vielleicht ahnen wir in unseren Tagen neu, dass wir nur aus dem Grundgeheimnis von Tod und Auferstehung Jesu Christi leben können. Nicht Konsum und Wohlstand geben uns Sicherheit, sondern der tätige Geist der Nachfolge Jesu. Dieser ist eine Kraft, die von oben und von innen kommt. Maria Magdalena und die anderen Frauen sind, von der Kraft des Geistes ermutigt, ihrem geliebten Meister bis unter das Kreuz treu geblieben. Maria von Magdala suchte den Herrn gleich am ersten Wochentag. Sie erkannte ihn in dem vermeintlichen Gärtner, als Er sie beim Namen rief (vgl. Joh 20,1-18). So wurde sie zur ersten Zeugin der Auferstehung.
Die liturgischen Feiern rund um das Osterfest laden uns ein, den lebendigen Christus neu zu suchen und zu finden. Seien wir offen, ihm heute neu zu begegnen! Versuchen wir, aus der Kraft des Auferstanden unseren Alltag und die Herausforderungen der Gegenwart zu bestehen! Seien wir Zeuginnen und Zeugen für jene Lebenskraft, die aus Gott kommt! Ich bitte Sie, wieder neu mit Maria von Magdala „nach oben“ zu schauen - auf den Gekreuzigten im Zentrum unserer Kirche! Seine ausgebreiteten Arme wollen uns gerade jetzt umfangen und ermutigen, als Auferstandene zu leben.
P. Karl Kern SJ, Kirchenrektor
P. Karl Kern SJ
Seelsorger
Kirchenrektor St. Michael
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